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Eschen-Monitoring im Nationalpark Donau-Auen

Esche in Seitenansicht mit Wurzelbruch

Gegenwärtig werden Eschenbestände in Europa durch das Eschentriebsterben, verursacht durch den Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus (Eschen-Stengelbecherchen), stark bedroht. Das BFW hat den Gesundheitszustand von 700 Eschen untersucht, Chancen zur Erhaltung der Esche bestehen.

Besonders betroffen ist die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die in den Auwäldern des Nationalparks Donau-Auen eine wichtige Rolle spielt. Die Erhaltung dieser Baumart ist entscheidend für den Schutz der Artenvielfalt und des gebietstypischen Charakters der Donau-Auen.

Seit 2016 untersuchen Experten im niederösterreichischen Teil des Nationalparks den Gesundheitszustand von 700 markierten Eschen. Sie führen alle zwei Jahre eine Einzelbaumansprache durch, um die Krankheitsentwicklung zu dokumentieren. Ziel ist es, resistente Eschen zu identifizieren und die Dynamik des Eschentriebsterbens besser zu verstehen.

Blick von unten in die Krone einer Esche
Eschentriebsterben-tolerante Esche mit sehr gutem Gesundheitszustand, dokumentiert im Jahr 2024.
Fotocredit: BFW

Nach fast einem Jahrzehnt der Beobachtungen befinden sich noch etwa 4 % der Eschen in einem sehr guten Gesundheitszustand. Reinbestände sind stärker betroffen (58 % Überlebensrate nach acht Jahren) als Mischbestände (82 % Überlebensrate nach sechs Jahren). Hallimasch-Arten erhöhen die Mortalitätsrate innerhalb des Untersuchungsgebiets.

Maßnahmen zur Erhaltung

Um die Esche als Baumart im Wald zu erhalten, pflanzen Experten Einzelbaum-Absaaten toleranter Mutterbäume aus. Hohe Ausfälle zeigen jedoch, dass die Jugendphase trotz erhöhter Krankheitstoleranz riskant bleibt.

  • Erhalten Sie Eschen mit geringer Kronenschädigung und gesunder Stammbasis, unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheit.
  • Fördern Sie die Naturverjüngung gesunder Eschen.
  • Berücksichtigen Sie das erhöhte Risiko von Kronenbruch und reduzierter Standfestigkeit bei Eschen mit hohem Kronentotholz-Anteil und geschädigter Stammbasis.
Ansicht einer Jungpflanze in einer Aufforstungsfläche
Potentiell tolerante Jungpflanze der Eschen-Aufforstungsflächen
Fotocredit: BFW

Projekt und Langzeitbeobachtung

Das Projekt „Ökologie und Artenschutz im Nationalpark Donau-Auen“ (761A-2021-54), gefördert durch das Österreichische Programm für Ländliche Entwicklung (LE 2014-20), ermöglichte das Monitoring in den Jahren 2022 und 2024. Die gewonnenen Daten sollen den gegenwärtigen Gesundheitszustand der Auwälder erfassen und die zukünftige Entwicklung von Einzelbäumen beurteilen.

Ab 2022 begleitete das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) mehrere Eschen-Aufforstungsflächen im Nationalpark. Im Winter 2021/2022 pflanzten Experten mehr als 1000 Sämlinge aus krankheitsresistentem Saatgut. Diese Maßnahme soll Erkenntnisse für die Etablierung neuer Eschenbestände in der forstlichen Praxis liefern. Aufgrund des Prozessschutzes in weiten Teilen des Nationalparks ergibt sich als Besonderheit, die Krankheitsdynamik in einem weitgehend ungestörtem und naturnahem System zu beobachten.

geschwungenes Logo des Nationalpark Donauauen